Dienstag, 15. September 2015

NEPAL // Teej Festival at work

Teej, ein Fest aus dem Hinduismus ist das Fest der Frauen und wird eigentlich erst am Mittwoch, am dritten Tag nach Neumond (oder Vollmond) gefeiert.
Im HRDC haben wir jedoch schon am Montag zusammen mit den Kindern ein kleines Fest organisiert. Viele der Frauen werden am Tag vor Teej fasten und am selben Tag dann (Mittwoch) frei nehmen um mit ihren weiblichen Verwandten und Freundinnen zu feiern.

Alle Frauen tragen traditionsgemäß an diesem Tag einen roten Saree. Es ist üblich sich jedes Jahr einen neuen Saree zu kaufen um den alten in Erinnerung zu behalten. 


Ich wurde also auch zum ersten Mal in meinem Leben in die Wickeltechnik eines Sarees eingewiesen. Man braucht ein bisschen Geduld... und ganz viele Sicherheitsnadeln. Oh, und jemanden der einem beim Schminken hilft!


Das ist die Frau mit dem schönsten Saree den ich an dem Tag gesehen habe!

Teej dauert drei Tage. Wie bereits gesagt, ist es das Fest der Frauen. Drei Tage lang vergessen sie ihre Sorgen, lassen den Alltagsstress hinter sich und tanzen, singen und genießen. Am ersten Tag bereiten die Männer, oft sind es die Brüder Essen zu. Unzählige Süßigkeiten, für manche Kasten Fleisch und eine Unmenge an Leckereien. Man sagt, um Platz für das Essen zu schaffen müssen die Frauen dazwischen tanzen. 

Ab Mitternacht jedoch hören die Frauen auf zu essen und die Fastenzeit beginnt. Sie möchte damit der Göttin Parvati huldigen die große Bürden für ihren Gatten Shiva auf sich genommen hat. Auf diese Art beten sie für ein langes Leben des Ehemannes oder, für den Fall, dass man Single ist dafür endlich den Richtigen zu treffen.
Am dritten Tag dann beten die Frauen für ein langes Leben ihrer (zukünftigen) Ehegatten. 


Damu, bei ihm wohne ich.


Seine Frau, Sumi.



Die Mädels machen sich hübsch.


Diese Armreifen sind aus Glas und dürfen nicht zerbrechen bevor der Ehemann stirbt.
Stirbt er, muss man einen Stein nehmen und sie zerschlagen.


Ehm, jap, alle tragen hochhackige Schuhe, außer ich.


Das Tanzen hat echt Spaß gemacht. 
Ich glaube vor allem denen die mir dabei zuschauen durften ;)


Man kann diesen Frauen allesamt ansehen, dass sie sich wohl in ihrem Körper fühlen. Sie schauen sich im Nachhinein die Fotos an und reden darüber, was für ein tolles Fest es gewesen ist und wie schön alle getanzt haben. In Europa würden alle erst mal auf ihre Bäuche starren, beschämt wegkuken und sich dann ganz fest vornehmen nächste Woche Sport zu treiben und unbedingt Diät zu machen. 

Ich hoffe ich kann etwas von dieser Lebensfreude mit nach Hause bringen.



Tara, der wundervollste Mensch der mir bisher in Nepal begegnet ist. Sie war als junges Mädchen selbst Patientin im HRDC, jetzt arbeite ich gemeinsam mit ihr im Kindergarten und im Playroom des Krankenhauses.


P.S. Bis auf zwei, drei Fotos wurden alle Fotos die man hier sieht von den Kindern selbst geschossen.

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