Donnerstag, 31. Dezember 2015

NEPAL // Birthday


Was ich an meinem Geburtstag gemacht hab? 
Ich habe gegeben. 
Denn das ist es was man hier in Nepal tut. 
Man gibt anderen etwas. Eine schöne Geste. 
Ich habe an die Kids und ihre Escorts Sel Roti verteilt. 
Süß und lecker :)

 
Ich war nie ein Fan von Geburtstagen, es ist traurig am 30. Dezember Geburtstag zu haben. Niemand hat Lust zu feiern, alle sparen sich ihre Kräfte für Sylvester auf, viele sind weg oder brauchen mal einen Tag nach dem ganzen Weihnachtsgedöhns um runterzukommen. Eigentlich versetzt mir mein Geburtstag immer einen kleinen Stich. Ich sag nie etwas, aber so ein richtig schöner Tag ist das für mich nie. Ich plane aber auch nie etwas und spiele den Tag vielleicht sogar runter, weil ich mir die Entäuschung ersparen will...

Dieses Jahr aber, hatte ich den schönsten Geburtstag ever!
Die Kids im Krankenhaus haben frenetisch nach Dingen gesucht die sie mir schenken könnten, mein letzter Arbeitstag war wundervoll, auf dem Nachhauseweg habe ich ein bisschen was eingekauft um Dhal Bat für meine Mitbewohnerinnen zu kochen und ich hatte viele schöne Telefonate mit lieben Menschen aus meiner anderen Welt. 


Nach dem Essen wollten wir noch ein bisschen ums Feuer hocken und als ich rauskam gab es Luftballons, Kerzen und einen Geburtstagskuchen mit meinem Namen drauf. Es mag für manche vielleicht nix besonderes sein einen überzuckerten Kuchen mit 'nem Namen drauf zu kaufen, kitschige Luftballons aufzuhängen, wie auf einem Kindergeburtstag und dann noch die total überflüssigen Kerzen mit der 25...

Aber Michelle, die beste Mitbewohnerin der Welt, hat diesen Abend zu etwas ganz besonderem für mich gemacht. Ich weiß nun was es heißt gerührt zu sein. 
Es gab sogar Geschenke. Geschenke die von Herzen kamen und die mir viel bedeuten. Ein paar Ohrringe die sie von ihrer Oma bekommen hat und die sie mir mal zum Feiern ausgeliehen hatte und Chaga, einen Pilz aus dem man Tee kocht und der die Tumorrückbildung unterstützen kann. 

Es war der schönste Geburtstag seit ich denken kann. Ein Tag voller kleiner lieber Gesten und aufrichtiger Freude für mich. 

Lustig, dass man so weit weg von seinem alten Leben sein muss, um offen für mehr Gefühl zu sein.


*Ich hoffe dass sich niemand von diesem Post persönlich angegriffen fühlt. 
Ich schreibe wie es ist. Was ich für mich gefühlt habe.*

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen